„Eli Lilly geht mit gutem Beispiel voran“

Eli Lilly senkt seine Insulinpreise drastisch – ein wichtiger Schritt für einen verbesserten Zugang zur Medizin.

Das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly hat kürzlich bekannt gegeben, dass es seine am häufigsten verschriebenen Insulin-Präparate um 70 Prozent im Preis senken und gleichzeitig sein Insulin-Value-Programm erweitern wird, um die monatlichen Kosten für Patienten auf 35 US-Dollar oder weniger zu begrenzen. Diese Maßnahmen sollen den Zugang zu Lilly-Insulin erleichtern und Patienten helfen, die Schwierigkeiten haben, in einem komplexen Gesundheitssystem erschwingliches Insulin zu bekommen.

„Die Preissenkung sehen wir als vorbildlichen und wichtigen Schritt. Viel zu häufig nutzen Medikamentenhersteller ihre Preismacht aus. Eli Lilly dagegen geht mit gutem Beispiel voran“, kommentiert Christian Exner, Fondsberater des Grönemeyer Gesundheitsfonds Nachhaltig. „Das Unternehmen gehört mit einem Portfolio-Gewicht von rund 3,8 Prozent zu unseren Top-5-Positionen im Fonds. Der Schritt des Pharmariesen ist ein weiterer positiver Baustein für unseren Investment-Case.“

Zusätzlich zur Senkung der Listenpreise für seine meistverkauften Insuline hat Eli Lilly angekündigt, ein neues Insulin-Präparat namens Rezvoglar einzuführen, das das Lantus-Insulin von Sanofi nachahmt. Eli Lilly wird es zu einem Preis von 92 US-Dollar für eine Fünferpackung Injektionsstifte anbieten, was einem Rabatt von 78 Prozent gegenüber dem Listenpreis von Lantus entspricht. Die Entscheidungen des Unternehmens schlagen Wellen – sogar bis ins Weiße Haus. Präsident Joe Biden lobte den Anbieter: „Das ist eine große Sache, und es ist an der Zeit, dass andere Hersteller nachziehen.“

„Kein Wunder“, erklärt Christian Exner. Immerhin sei der „Zugang zu Medizin“ das dritte Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen: „Alle Menschen sollen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten haben, ohne in finanzielle Nöte zu geraten“, heißt es in der Beschreibung. „Aus diesem Grund ist der Missbrauch von Marktmacht in unserem Fonds auch ein medizinisches Ausschlusskriterium, das uns sehr am Herzen liegt“, betont Exner. „Umso mehr freut es uns, zu zeigen, dass es auch positive Beispiele in der Medizin gibt, die das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich angehen.“

Dem Unternehmen wird auch in Bezug auf seine neue „Wunderspritze“ Mounjaro ein hohes Zukunftspotenzial zugeschrieben. Der Gesundheitskonzern hatte kürzlich eine spezielle Spritze auf den Markt gebracht, die einmal pro Woche gesetzt wird und nicht nur bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 eine sehr gute Wirksamkeit zeigt, sondern auch zu starkem Gewichtsverlust führt. Exner: „So könnte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“